2012-10-27 Rheydt, Germany / Red Roses / Rote Rosen / Rosas Vermelhas / Rosas Rojas

Mit 16, sagte ich still: Ich will, will groß sein, will siegen, will froh sein, nie lügen. Mit 16, sagte ich still: Ich will, will alles oder nichts.

Für mich soll’s rote Rosen regnen, mir sollten sämtliche Wunder begegnen, die Welt sollte sich umgestalten und ihre Sorgen für sich behalten.

Und später, sagte ich noch: Ich möcht verstehen, viel sehen, erfahren, bewahren. Und später, sagte ich noch: Ich möcht nicht allein sein und doch frei sein.

Für mich soll’s rote Rosen regnen, mir sollten sämtliche Wunder begegnen, das Glück sollte sich sanft verhalten, es soll mein Schicksal mit Liebe verwalten.

Und heute, sage ich still: Ich sollt mich fügen, begnügnen, ich kann mich nicht fügen, kann mich nicht begnügnen: will immer noch siegen. will alles, oder nichts.

Für mich soll’s rote Rosen regnen, mir sollten ganz neue Wunder begegnen, mich fern vom alten neu entfalten, von dem, was erwartet, das meiste halten. Ich will, ich will.

Ich bin den ‘weiten Weg gegangen, und oft im Kreise’. Auch den ‘steilen Weg bin ich gegangen, ‘den steilen nach oben, den steilen nach unten’.

Mein Ziel kam ‘unters Rad’, aber weise, ‘Nein, weise wurde ich nicht’.

So sang und singt sie, mit eigenen Worten übers eigene Leben – Hildegard Knef, Schmerzensmutter und Stehaufmädchen der Nation.

Drei Karrieren hat sie geschafft, als Schauspielerin, Sängerin und Schriftstellerin.

‘Nein, ich gebe niemals auf’, sang sie auch, doch ihr Wunsch ans Leben blieb: ‘Für mich soll’s rote Rosen regnen, / mir sollten sämtliche Wunder begegnen …’

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